Aus aktuellem Anlass möchte ich darauf hinweisen, dass Risiko Analysen nicht nur im Pharma-Umfeld vorkommen.

Die massiven volkswirtschaftlichen Schäden der Corona-„Krise“ hätten in dem erwarteten Ausmaß aus meiner Sicht nicht sein müssen. Sie entstehen durch die Dauer der Maßnahmen.

Diese Dauer wird damit gerechtfertigt, dass die Krankenhauskapazitäten nicht überlastet werden dürfen, um Leben retten zu können. Das ist zweifellos richtig und sachgerecht.

Aber: auf die vom Bundestag selbst im Rahmen der Katastrophenfürsorge in Auftrag gegebene Risiko-Bewertung nicht angemessen zu reagieren, ist unverzeihlich. Die Ergebnisse wurden in einer ausführlichen Bundestagsdrucksache (ab Seite 55) dargelegt, die JEDEM Bundestagsabgeordneten (nicht nur der Regierungsfraktion sondern auch der Opposition) vorgelegen hat:

Es wäre seit 2013 (der Veröffentlichung) Zeit genug gewesen, als Reaktion auf die aufgezeigten Risiken, „strategisch-taktische“ Überkapazitäten für den Katastrophenfall einzurichten, anstatt z.B. Krankenhäuser zu privatisieren oder zu schließen und damit die Kapazitäten aus rein wirtschaftlichen Gründen zu verknappen. Bei größeren Kapazitäten im Gesundheitswesen wäre die Dauer der Maßnahmen deutlich verkürzt worden, eine „Herdenimmunität“ schneller herbeigeführt worden und damit die ganze Volkswirtschaft schneller und nachhaltiger aus dieser Krise herausgekommen.

Natürlich hätte die Erweiterung der Kapazität viel Geld gekostet. Aber: Diese Beträge nehmen sich im Vergleich zu den jetzt notwendig werdenden Milliarden aus der Gießkanne aus wie die berühmten „Peanuts“ !

Mal abgesehen von den zahlreichen privaten und geschäftlichen Existenzen, die dadurch jetzt vernichtet werden.

Hier ein Auszug aus der Einleitung der Bundestagsdrucksache zum Risiko-Szenario „Pandemie durch Virus „Modi-SARS“:

In drei von vier festgelegten Kategorien (nämlich: Mensch, Volkswirtschaft und Immateriell) ist das Schadensausmaß maximal, also der GAU.

Diese Erkenntnisse nicht mit dem gebotenen Nachdruck in Maßnahmen (für die seit 2013 Zeit genug gewesen ist) umzusetzen und damit durch Unterlassen Existenzen zu vernichten und die Volkswirtschaft nachhaltig in einem höheren Umfang als erforderlich zu beschädigen ist politische Verantwortungslosigkeit in einem noch nie dagewesenen Ausmaß !

Es gibt Versuche, diese Argumentation damit zu relativieren, dass das Szenario mit der heutigen Situation nicht vergleichbar sei, weil die angenommene Letalität in dem Szenario viel höher gewesen sei. Letzteres ist (zum Glück !) zutreffend, aber es hätte wegen des noch größeren Schadensausmaßes dann erst recht zu Maßnahmen führen müssen.

Was lehrt uns das ?

Risikoanalysen sind sinnlos wenn die sich ergebenden Risikofolgen nicht aktiv bearbeitet werden (risk mitigation).

Stellen Sie keine Fragen nach möglichen Risiken, wenn Sie auf die Antworten nicht reagieren wollen !

 

 

 

 

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